Januarmotionen zum neuen Tabakgesetz

Jetzt ist es aber so, dass zwar ein neues Gesetz in die Vernehmlassung gegangen ist, aber bereits eine Woche nach dieser erfreulichen Tatsache gleich einige regulierende Motionen eingegangen sind.

Die Diskussion ist wieder entfacht und es gibt da zwei Seiten:

  • Die eine resigniert und hofft einfach darauf, dass endlich, endlich mal ein neues Gesetz zustande kommt, auch wenn es da einige Einschränkungen gibt.
  • Die andere wehrt sich und zetert und verhindert damit ein Vorwärtskommen, so dass so bald kein Gesetz entstehen kann.

Dabei ist das alles doch ganz einfach, finden wir. Natürlich haben wir als Händler grosses Interesse daran, möglichst ungestört unsere Produkte verkaufen zu können. Dennoch sind wir ja um Grunde ganz vernünftig und sehen kein Problem darin, die aktuellen Motionen zu akzeptieren:

Motion von Christine Häsler zum Thema «Jugendschutz»:

hier wird ein Werbeverbot an jenen Verkaufsstellen, zu deren Kundschaft auch Kinder und Jugendliche gehören (z.B. Kioske) verlangt.

Unsere Meinung: aus unserer Sicht gehört zum Verkauf einer E-Zigarette auch fachkundige Beratung und damit sehen wir kein Problem, wenn Werbeaktivitäten an Kiosken eingeschränkt werden – geht der Konsument in den Fachhandel, werden seine Bedürfnisse korrekt aufgenommen und das optimale Produkt für ihn gefunden, und gleichzeitig stellt man sicher, dass der Kunde auch alt genug ist.

 Motion von Nik Gugger zum Thema «Digitale Werbung»:

Hier wird gegen Werbung in Gratismedien (wie z.B. 20 Minuten) und in sozialen Medien geschossen. Es sei viel zu einfach und zu günstig, auf diesen Kanälen für Zigaretten und E-Zigaretten zu werben.

Unsere Meinung: die E-Zigarette trifft bereits heute auf zahlreiche Werbehemmnisse. So darf sie weder via Google Adwords noch Facebook beworben werden. Dennoch finden sich natürlich zahlreiche Händleraccounts in Facebook, doch dienen die Informationen darauf nicht deutlich der Werbung, sondern eben auch der Information. Jetzt ist es irgendwie Sache der mündigen Bürger, sich selbst eine Meinung zu bilden. Wie haben aber kein Problem mit der Werbeeinschränkung, da wir diese bereits jetzt akzeptieren.

Motion von Viola Amherd zum Thema « Kinowerbung»

Die Werbung für E-Zigaretten im Kino, wo sich sehr viele junge Leute herumtreiben, soll untersagt werden.

Unsere Meinung: So sehr uns der Marlboromann früher auch beeindruckt hat, wir sind heute wesentlich weiter. Und ganz ehrlich: wer schaut im Kino schon die Werbung an? Gerade die «gefährdete» Zielgruppe hat eh noch das eigene Handy in der Hand, wenn die Spots laufen , und widmet denen null Aufmerksamkeit. Da fällt es gar nicht weiter auf, wenn man diese Art der Werbung weglässt.

Motion von Viola Amherd zum Thema « Verkaufslizenzen»

Hier geht es für einmal nicht um Werbung, sondern um den Verkauf selbst. Gefordert ist eine Lizenz für alle Vertriebsstellen von E-Zigaretten, damit Kontrollen erleichtert werden können.

Unsere Meinung: wir kennen unsere Beratungskompetenz und unsere geprüften und zuverlässigen Einkaufsquellen sehr gut – es würde uns deshalb vor kein Problem stellen, eine Prüfung zu bestehen. Allerdings würde eine solche Lizenz, wie kennen ja unser Väterchen Staat – wohl echt teuer werden. Diese Kosten müssten wir ja leider irgendwie überwälzen und auf die Preise unserer Ware umlegen. Und damit wären wir dann gleich noch mehr im Nachteil gegen die zahlreichen ausländischen Onlineshops, die gerne in die Schweiz liefern. Und dass diese dann keine Lizenz bräuchten, ist eh klar. Aus unserer Sicht ist es in Zeiten der virtuellen Globalisierung kaum möglich, in einem so kleinen Land Lizenzen als Pflicht einzuführen während der Rest der Welt ohne solche an uns liefert.

Aber hey, wir sind ja sehr umgänglich, und deshalb würden wir sogar diese Pille schlucken und eine Lizenzgebühr bezahlen, solange sie in einem vernünftigen Rahmen liegt.

Führt Resignation zum Erfolg?

Ihr lest es zwischen den Zeilen… wir gehören zu der Seite, die mittlerweile einfach nur noch genervt ist und endlich mal ein Resultat sehen will. Wir sind bereit, in einigen Punkten klein bei zu geben, um endlich das grosse Ganze zu sehen. Unser Verstand sagt uns, dass es hier längst nicht mehr um sinnvolle Regulierungen geht. Schliesslich gab es in den letzten Jahren immer wieder Werbereduktionen zum Beispiel bei der Zigarette – und trotzdem stagniert die Anzahl Raucher in der Schweiz und liegt auf hohem Niveau im internationalen Vergleich. Vielmehr geht es hier ganz simpel um politische Interessen, Lobbying und natürlich Geld.

Wir finden es schön, dass unsere Politiker ja durchaus offen sind für neue Wege und so unter anderem auch dafür sorgen, dass sog. Heat-not-burn-Produkte in den letzten 2 Jahren exzessiv beworben werden können (an jedem grösseren Kiosk gibt es Degustationen, Plakate und Inserate ohne Ende werden publiziert, die Hersteller, die allesamt auch Zigaretten produzieren, danken es bestimmt, diesen Werbevorteil gegenüber der E-Zigarette (ohne Tabak!) zu bekommen). Aber wir finden es weniger schön, dass diese gleichzeitig dauernd neue Steine in den Weg zu einer klaren neuen Gesetzgebung in den Weg legen, auf dass nicht die Tabakmultis, sondern die kleinen Fachhändler für E-Zigaretten darüber stolpern mögen.

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