Kleine und grosse Liquids

Winzig in der EU

Dank der neuen TDP-Ordnung ist die Gebindegrösse in der EU bei den Liquids nun ganz klar geregelt: mehr als 10 ml dürfen bei einem nikotinhaltigen Liquid nicht in der Flasche sein.

Aber ganz ehrlich: wie weit kommt man heute mit nur 10 ml Liquid? Eben.

Um dieses Problem zu umgehen, bieten die Hersteller nun z.B. in Deutschland jeweils Mehrfach-Päckchen an, d.h. in einem Produkt finden sich 3 Fläschchen mit je 10 ml Inhalt und damit landet man dann wieder bei sinnvollen 30 ml. Allerdings wird dabei jede Menge überflüssiger Abfall produziert.

Begründet wird diese Regelung damit, dass man uns erzählt, es sei halt gefährlich wenn z.B. ein Kind versehentlich 30 ml eine nikotinhaltigen Liquids trinke. Wir fragen uns nun, ob dieses Kind dann nicht auch ganz einfach 3 Fläschchen hintereinander ansetzen würde, wenn es schon das unerklärliche Bedürfnis hat, Liquids zu trinken?

In der EU sind nun aufgrund der neuen Ordnung auch die sog. Shot-Lösungen sehr beliebt. Dabei kauft man z.B. 80 ml Liquid ohne Nikotin und dazu passend dann einen oder zwei Nikotinshots (in sehr hoher Konzentration), die man dann dem Liquid selbst zugibt. Ganz nach TDP ist es völlig zulässig, sogar ganz reines Nikotin in die 10 ml-Flasche zu füllen. Dies halten wir für wesentlich riskanter, aus zwei Gründen: 1. Fällt ein solches Fläschchen einem kind in die Hände, ist die Konzentration unglaublich stark. Immerhin kann man dem entgegenhalten, dass das Kind wohl kaum pures Nikotin schlürfen wird. 2. Dieses Selber-Mischen ist nicht für Anfänger geeignet, die gerne mal das falsche Mischverhältnis erwischen. Ausserdem ist es so, dass, sobald diese Lösung zusammen gemischt ist, nun doch wieder ein grösseres Gebinde im Haushalt ist, das ja auch wieder in Kinderhände fallen könnte.

Irgendwie können wir diese Regelung in der EU nicht wirklich nachvollziehen.

 

Immer grösser in den USA

Und es scheint, als seien die amerikanischen Kids schlauer als die europäischen, etwas mit dem man ja eigentlich nicht rechnet ?. Aber dort ist es so, dass die Gebindegrösse in keiner Weise reguliert ist, sprich die Kinder dort könnten locker eine Literflasche ansetzen. Sie tun es aber nicht.

Wir argumentieren denn die Hersteller in den USA den Weg zu immer grösseren Gebinden?

Einerseits sind die Kosten da ein klares Argument, das prima ankommt: eine grössere Flasche kostet tendenziell natürlich weniger als eine kleine, denn man braucht weniger Verpackung für mehr Inhalt. Gleichzeitig ist da auch das Umweltargument, das da zum Zug kommt: mehr Liquid mit weniger Abfall. Und zu guter Letzt gilt in den USA ja meistens bigger is better – und das macht auch bei den Liquids nicht halt. Irgendwie ist das sogar sinnvoll, denn die neuen Geräte verdampfen viel mehr Liquid und entsprechend sollte man Nachschub haben – mit 10 ml Fläschchen kommt man da irgendwie nicht so richtig weit.

 

Was denn nun in der Schweiz?

Wie üblich sind wir hier weder Fisch noch Vogel. Wir setzen zum Glück nicht auf 10 ml Gebinde. Dafür gibt’s bei uns kein Nikotin im Liquid. Wahrscheinlich ist das auch so reguliert weil dann die Kinder lustvoll Liquids trinken können aber nicht zu viel Nikotin erwischen. Falls niemand selbst auf die Idee gekommen wäre, Nikotin ins Liquid zu mischen. Was aber ja nie passiert. Weil das ja rein gar keinen Sinn machen würde… Schliesslich gönnen wir unseren Kids einen feinen Schluck – oder habe ich da etwas falsch verstanden?

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