Von wegen «wolkenloser Himmel»

Da gibt es die Sammler, die einfach möglichst viele Geräte oder Liquids ihr Eigen nennen wollen und sich ob der grossen Sammlung freuen.

Und dann wären da die Vapesnobs, die sich besondere und oftmals auch unglaublich teure Stücke leisten und sich ausschliesslich mit Vollprofis auf ihrem Niveau austauschen.

Und natürlich findet man neben Anfängern auch noch zahlreiche Dampfer, die möglichst diskret dampfen wollen und es doch tatsächlich wagen, dies auch an Orten zu tun, wo es eigentlich untersagt ist.

Heute aber widmen wir uns in diesem Artikel den Dampfern, die keine Lust auf einen wolkenlosen Himmel haben und auch bei schönstem Wetter alles tun, um dicke Wolken aufziehen zu lassen.

 

Cloud chasing ist Leidenschaft, Spass und auch ein bisschen Sport

In den USA, dem Dampfermekka schlechthin, finden immer mehr Wettbewerbe statt, bei denen die Grösse der Dampfwolke gemessen wird. Die Preisgelder, die an einigen Messen bei solchen Anlässen gezahlt werden, können sich durchaus sehen lassen und der Wettkampf ähnelt in Sachen Intensität und Ehrgeiz einem Hochleistungssport-Ereignis.

Gemessen werden bei den Cloud chasern die Grössen der Wolken während trick chaser sich darin versuchen, tolle Figuren mit dem Dampf zu erzeugen. Das tolle an diesem Hobby ist, dass man kaum etwas falsch machen kann und der Phantasie freien Lauf lassen.

Achtung Umbau

Um bei der Wolkengrösse möglichst umwerfende Resultate zu erzielen, bauen die meisten Cloud chaser Ihre Hardware selber um. Diese Modifikationen sind aber gefährlich, wenn sie nicht wirklich professionell durchgeführt werden!

Wir geben hier keine Empfehlungen zu solchen Umbauten ab, freuen uns aber natürlich immer, mit Profis zu fachsimpeln.

Wer auch als Nicht-Fachmann gerne viel Dampf erzeugen will, findet hier einige Informationen, wie das auch geht.

Schlüsselfaktoren für viel Dampf

Folgende Faktoren beeinflussen massgeblich das Resultat des Dampfes hinsichtlich Dichte und Menge:

  • Zusammensetzung der Liquids
  • elektrischer Widerstand sowie Luftfluss des Verdampfers
  • Watt-Leistung des Akku-Trägers
  • Relation zwischen elektrischer Spannung (Volt) und Widerstand (Ohm)

Zusammensetzung der Liquids

Grundsätzlich kann man schon einmal festhalten, dass je höher der VG-Anteil, desto dichter der Dampf. Die optimale Wolke hat ein minimales Verhältnis von 50:50 PG zu VG. Liquids mit einem höheren PG-Anteil eignen sich nicht zur Erzeugung von viel Dampf. Ab 70% Glycerinanteil nimmt die Dichte und Grösse des produzierten Dampfes merkbar zu.

Elektrischer Widerstand sowie Luftfluss des Verdampfers

Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen Topf Wasser auf dem Herd dazu nutzen, möglichst viel Dampf, z.B. zum Inhalieren bei einer Erkältung, zu erzeugen. Dazu verwenden Sie einerseits möglichst viel Wasser und andererseits die höchste Leistungsstufe Ihres Herdes. Genau gleich ist es bei der Dampfe: hier verwendet man einen Verdampfer mit möglichst wenig Widerstand, damit mehr Energie schneller durch den Verdampfer fliesst und ihn entsprechend heisser werden lässt. Die idealen Widerstände hier liegen bei 0.15 bis 1.0 ohm und diese Art des Dampfens ist auch als Sub-ohm-Dampfen bekannt. Die Verwendung von Subohm-Verdampfern setzt sehr leistungsstarke Akkus voraus. Zudem ist es wichtig, die Temperatur zu kontrollieren und mit variablen Wattzahlen arbeiten zu können.

Die verschiedenen Einstellungen können eine Herausforderung sein und so sei es Neulingen empfohlen, Geräte zu verwenden, die auf möglichst einfache Weise das Verändern der Temperatur ermöglichen.

Weiters sollte man, wenn man sich bereits etwas auskennt, den Verdampfer so einstellen, dass ein maximaler Luftstrom entsteht und damit die grösstmögliche Kühlkapazität erreicht wird. Sinnvollerweise wird dann auch gleich die Stromzufuhr erhöht, wobei wir hier gerne noch einmal darauf hinweisen, dass Fachwissen dafür vorausgesetzt wird.

Der Luftfluss nimmt übrigens auch Einfluss darauf, wie schwach oder stark Sie an Ihrer E-Zigarette ziehen müssen: Mehr Luft erleichtert das Ziehen.

Anfänger, die gerne grosse Wolken dampfen wollen, lassen sich am besten im Fachhandel zum optimalen Gerät beraten und liegen damit ebenfalls goldrichtig, denn mittlerweile gibt es sehr viele einfach Produkte auf dem Markt, die genau diesem Wunsch entsprechen.

Watt ihr Volt

Was ist denn sinnvoller: mehr Watt (variable Leistung) oder mehr Volt (variable Spannung)?

Gerade bei den modernen Boxmods ist es empfehlenswert, mit variabler Leistung zu arbeiten, da die Spannung sich automatisch einstellt und sich dem Widerstand des jeweiligen Verdampferkopfs je nach Temperatur anpasst.

Der optimale Dampf wird erzeugt indem man

  1. Eine niedrige Wattzahl wählt und dabei maximale Luftstromeinstellungen vornimmt
  2. Nun ein paar Züge nimmt
  3. Wenn der Dampf nicht zu heiss ist, erhöht man nun die Wattzahl und testet erneut bis man immer näher ans Wunschresultat herankommt
  4. Wird der Dampf zu heiss, so geht man einfach wieder einen Schritt zurück mit der Einstellung der Wattzahl.

Startet man mit einer zu hohen Wattzahl, kann dies zum sog. «kokeln» (= verbrannter Geschmack) führen und soll vermieden werden.

Relation zwischen Volt und ohm

Wer keine Lust auf Ausprobieren hat, kann sich durchaus auch mittels einer Tabelle helfen. Das optimale Verhältnis zwischen Spannung und Widerstand stellen die grünen Zellen der Tabelle dar.

Grundsätzlich gilt: je höher der Widerstand, desto mehr Spannung wird benötigt. Und berechnen kann man das Ganze mit der Formel:

Leistung (in Watt) = Volt hoch2 / ohm.

 

Cloud oder Trick?

Und wer ist denn nun der «coolere» Dampfer? Der mit den tollen Dampffiguren oder der, den man hinter seiner Wolke gar nicht mehr sieht?

Wir finden, jeder Dampfer soll genau das tun, wonach ihm der Sinn steht. Egal ob man ganz diskret mit sehr wenig Dampf umgeht oder eben nicht: in erster Linie soll das Dampfen Spass machen!

  

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